Fundstellen 2 zu Richard Gohlke

 
 

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Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 4 · April 2005

Aus Stadtteilzeitung Steglitz-Zehlendorf, Nr. 93, Dezember 2005/Januar 2006:

Gedenken an den Steglitzer Schriftsteller und Dichter

Robert Liese

aus Anlass des 25. Todestags

Heimatforscher Karl-Heinz Gebhard aus Waidmannslust, mit der Steglitz-Zehlendorfer Heimatgeschichte bestens vertraut, bat die Stadtteilzeitung zum Gedenken an den Steglitzer Schriftsteller und Dichter Robert Liese, der Ende Oktober seinen 25. Todestag hatte, folgenden Text zu veröffentlichen. Beide im Folgenden erwähnten Persönlichkeiten hat er in den 60er Jahren kennen und schätzen gelernt und will alles tun, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

Robert Liese, geboren am 6. September 1904 in Falkenthal, verstarb im Alter von 76 Jahren am 27. Oktober 1980 in Berlin-Schöneberg. Seine Ruhestätte befindet sich auf dem Städtischen Friedhof in Berlin-Lankwitz, Lange Straße. Der seit 1926 in Berlin beheimatete Dichter (zuletzt mehrere Jahre in der Lankwitzer Charlottenstraße) arbeitete Ende der 60er Jahre 12 Jahre mit dem Zeichner Richard Gohlke (geboren am 15. Oktober 1904 in Berlin-Friedrichshain, verstorben am 2. Januar 1989 in Isernhagen) künstlerisch zusammen. Die beiden humorvollen Künstler des vorigen Jahrhunderts, die in diesem Jahr 101 Jahre alt geworden wären, haben in mehr als 15 Gedichtsbüchern – nicht nur in Berliner Mundart – die Menschen in nah und fern zum Schmunzeln und auch zum Nachdenken gebracht.

Bevor das Künstlerduo in Rente ging, waren der Dichter hauptberuflich jahrelang als Taubstummenlehrer an einer Charlottenburger Sonderschule und der Zeichner als Beamter in der Kreuzberger Bezirksverwaltung tätig. Aus der Vielzahl der gemeinsamen Werke von Liese/Gohlke

ist zur Erinnerung folgendes Gedicht, das hier im Bezirk entstand, abgedruckt:


Moorlake

Ick jing, der Himmel war blau,

de Havelbucht entlang

und peilte mein Ziel an, jenaau,

man bloß im ersten Jang.

„Moorlake, hier machste Rast“,

det sagte ick selba zu mir,

„und wennste jejessen hast,

denn trinkste ooch noch `n Bier.“

Ick setzte ma hin und saß,

die Aussicht hier, die war toll,

bestellte und trank und aß

und war denn jenudelt voll.

Ob icke noch loofen kann?

Zuviel war mir jeda Schritt,

da lejta `n Dampfa an,

und icke, ick fuhr mit.


Folgenden Nachruf verfasste der damalige Leiter der Heimvolkshochschule Schloss Glienicke, Albert Schulz, aus Anlass des Todes des Steglitzer Schriftstellers und Dichters 1980:

„Berlin ist um Robert Liese ärmer geworden und die Heimvolkshochschule verliert einen ausgezeichneten Mitarbeiter, dessen tiefsinniger Humor und dessen hintergründiges Wort für viele von uns, die ihn kennen gelernt haben, über den Alltag hinaus fortwirken wird.“

Kieler Nachrichten 10.3.82

Blick in unsere Gemeinde 04.12.1986

Gießener Anzeiger 18.4.1986

Wetterauer Zeitung 24.4.1986